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Graubünden: Arbeiter im Hungerstreik aus Protest gegen RAV

Graubünden: Arbeiter im Hungerstreik aus Protest gegen RAV

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Arbeiter im Hungerstreik aus Protest gegen RAV Ein
Arbeiter im Hungerstreik aus Protest gegen RAV.

Ein Bündner erhält seit zwei Monaten kein Geld mehr vom RAV. Mit drastischen Mitteln will er die Behörde zum Zahlen bewegen.

Ein gebürtiger Portugiese, der seit 30 Jahren in Graubünden lebt, steckt in der Klemme. Ende letzten Jahres wurde dem Elektriker gekündigt. In der Firma gab es zu wenig Aufträge. Er wandte sich an die Regionale Arbeitsvermittlung (RAV) in Ilanz und sollte durch eine Personalfirma in Chur an einen neuen Arbeitgeber vermittelt werden. Ende Mai dann die gute Nachricht: Das Unternehmen hatte eine befristete Stelle für den Arbeitslosen gefunden.

Doch dann begannen die Probleme. Seit längerem hatte der Mann bereits festgesetzte Termine, die genau auf seine erste Arbeitswoche gefallen wären, berichtet die «Südostschweiz». Dafür hätte er freinehmen müssen. Für den Personalberater beim RAV nicht zumutbar für den Arbeitgeber. Er teilte dem Mann deshalb mit, dass er nicht vermittelbar sei, da er in der ersten Arbeitswoche bereits zwei Tage freinehmen wolle.

«RAV macht mein Leben kaputt»

Doch an den Tagen, an denen der Mann freinehmen wollte, hatte er nicht vor, blauzumachen. Er hatte Termine bei staatlichen Behörden. So etwa bei der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) und beim RAV selbst. Letzterer wäre durch die neue Stelle ohnehin hinfällig geworden. Trotzdem blieb die Behörde hart. Seit Mai zahlte das RAV dem Mann kein Arbeitslosengeld mehr.

Doch seine Taschen sind längst leer, er hat kein Geld mehr. Deshalb griff er zu einem drastischen Mittel: Seit drei Wochen ist er im Hungerstreik. «Das RAV macht mein Leben kaputt», sagt er der Zeitung.

Nach dem Hunger- kommt der Durststreik

Anders sieht man es bei der Arbeitsvermittlung. Die Betreuung sei in diesem Fall korrekt verlaufen, sagt Paul Schwendener, Vorsteher des Amts für Industrie, Gewerbe und Arbeit zur Zeitung. Nun erwartet das Amt den Arbeitslosen erneut zu einem Beratungsgespräch, das noch diese Woche stattfinden soll.

Borges ist jedoch skeptisch. Den Vermittler, der das Gespräch führen will, kennt er bereits. Er habe mit ihm schlechte Erfahrungen gemacht, deshalb fürchte er, man wolle ihm Angst machen. Um das zu verhindern und den Druck auf die Behörde weiter zu erhöhen, tritt Borges jetzt auch noch in den Durststreik. Dass er so mit seinem Leben spielt, scheint ihn nicht vom Streik abzuhalten.

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